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Was Sie schon immer über Kopfläuse wissen wollten

Menschenläuse sind winzige, flügellose Insekten, die sich von menschlichem Blut ernähren. Haben Läuse einen Menschen als Wirt auserkoren, bezeichnen Medizinerinnen und Mediziner dies als Pediculosis.
Kopfläuse sind zwei bis drei Millimeter messenden Tiere und haben ihren natürlichen Lebensraum in der menschlichen Kopfbehaarung. Nur bei extrem starkem Befall trifft man sie mitunter auch in den Augenbrauen oder an behaarten Stellen des Oberkörpers an. Ihre Lieblingsplätze befinden sich hinter den Ohren sowie in der Nacken- und Schläfengegend.

Die Laus braucht unser Blut


Bleiben die Insekten ohne regelmäßige Blutmahlzeit, sterben sie innerhalb von zwei bis drei Tagen ab. Innerhalb dieser Zeit können sie durch das gemeinsame Benutzen von Kämmen, Bürsten, Hauben, Schals oder Handtüchern theoretisch an andere weitergegeben werden. In diesem Punkt sind sich die Experten allerdings uneinig, und so kam eine 2010 publizierte Studie zu dem Schluss, dass es wenig bis keine Beweise für eine Übertragung von Läusen über Gegenstände gibt.
Die Konsequenz daraus:
Der Fokus der Kopflaustherapie sollte sich auf den Kopf richten, Desinfektionsorgien an der Umgebung kann man sich somit sparen.
 
 

Wie kommt es zum Lausbefall?


Fliegen und springen können Läuse zwar nicht, allerdings sind sie sehr flinke Krabbler. Bei engem Kontakt können sie durch krallenartige Fortsätze an ihren Beinen schnell von einem Kopf zum anderen wandern. Kuscheln, Spielen und Tuscheln sind typische Aktivitäten, bei denen eine Übertragung erfolgen kann - und denen besonders Kinder gern und häufig nachgehen. Kein Wunder also, dass man vor allem in jungen Jahren Bekanntschaft mit den Schmarotzern macht.

Kopfläuse sind kein Indiz für mangelnde Hygiene


Nach wie vor sind viele Menschen der Meinung, Kopfläuse seien Indiz für mangelnde Körperpflege und Hygiene. Diese Annahme, die viele Betroffene und deren Familien stark belastet, ist allerdings völlig falsch

Hilfe es Juckt so!


Läuse ernähren sich von menschlichem Blut. Mit ihrem Stech- und Saugrüssel durchstoßen sie die Haut, um an ihre Mahlzeit zu gelangen. Damit das Blut nicht gerinnt, geben sie über ihren Speichel ein Sekret ab. Dieses Sekret ist dafür verantwortlich, dass die Stiche von Kopfläusen auf der Kopfhaut quaddelartige, stark juckende Knötchen hervorrufen. Weil die Betroffenen unwillkürlich beginnen, sich zu kratzen, entstehen in der Folge kleine blutende Hautwunden, die sich entzünden können
Allerdings kann Juckreiz am Kopf auch andere Ursachen haben. Sicherer Beweis für einen Kopflausbefall ist deshalb das Finden des Auslösers - der Laus selbst bzw. ihrer Eier (Nissen). Die ca. 1mm großen Nissen kleben normalerweise nahe der Kopfhaut am Haar und lassen sich nicht abschütteln. Bereiche wie der Nacken, die Schläfen und die Gegend um die Ohren sollen besonders gründlich untersucht werden.

Was kann man gegen den Lausbefall tun?


Läuse verschwinden leider nicht von selbst. Eine Behandlung ist deshalb unumgänglich, auch um andere vor den Parasiten zu schützen. Man sollte in der Schule oder im Kindergarten Bescheid geben, wenn man beim eigenen Kind Kopfläuse entdeckt hat.
Kopfläuse müssen vollständig abgetötet und entfernt werden. Das gilt für die lebenden Tiere wie für die Nissen. Bis die Larven nach der Eiablage geschlüpft sind, vergehen acht bis zehn Tage. In diesem Zeitraum muss die Therapie jedenfalls fortgeführt werden. Die optimale Behandlung von Kopfläusen besteht aus einer zeitlich abgestimmten Kombination zweier Maßnahmen:

1) Sorgfältiges Auskämmen unter Verwendung eines Läusekamms und einer Haarspülung

2) Anwendung eines Mittels, das die Läuse und ihre Eier abtötet
Zur Abtötung stehen verschiedene Substanzen als Shampoo, Gel oder Spray zur Verfügung, deren Wirksamkeit nachgewiesen und medizinisch anerkannt ist. Welches dieser Mittel am besten geeignet ist, hängt unter anderem vom Alter des Kindes ab. Vor allem bei Babys, Schwangeren und stillenden Frauen mit Lausbefall sollte man den Hausarzt oder Kinderarzt aufsuchen und dazu befragen

3) Die Behandlung mit dem Lausmittel wird durch Auskämmen des nassen Haares ergänzt.

Zur Behandlung des Lausbefalls wird folgendes Schema empfohlen


Tag 1: Behandlung mit einem Läusemittel, danach nasses Auskämmen
Tag 5: Nasses Auskämmen
Tag 8, 9 oder 10: Erneute Anwendung des Insektizids.
Dieser Schritt ist notwendig, weil das Mittel nur gegen die lebenden Formen der Läuse zuverlässig wirkt. Sieben bis acht Tage nach der Erstbehandlung können noch Larven nachschlüpfen. Diese werden durch die zweite Anwendung des Mittels getötet. Auch diesmal ergänzt das nasse Auskämmen die Behandlung.
Tag 13: Um zu kontrollieren, ob die Behandlung erfolgreich war, sollte das Haar erneut nass ausgekämmt werden.
Tag 17: evtl. letzte Kontrolle durch nasses AuskämmenIn

Bei hartnäckigen Fällen kann Ihr Kind eine spezielle Entlausungsstation in Ihrem Bundesland besuchen.

Betroffene Kinder müssen so lange zu Hause bleiben, bis definitiv keine Läuse mehr vorhanden sind. Es gibt keine Meldepflicht für Kopflausbefall.

Müssen auch Familienmitglieder behandelt werden?


Wenn bei einem Mitglied der Familie Kopfläuse aufgetreten sind, ist es wichtig, dass bei den anderen Familienmitgliedern kontrolliert wird, ob sich die Parasiten auch in deren Haar häuslich niedergelassen haben. Gerade bei Kindern sollte unbedingt die Schule oder der Kindergarten informiert werden

Ist es notwendig die Wohnung zu säubern?


Eine aufwendige Reinigung der gesamten Umgebung ist nicht notwendig, weil die Läuse ohne regelmäßige Blutmahlzeiten abseits des Kopfes relativ schnell vertrocknen. Das heißt, die früher oft befürchtete Übertragung der Läuse durch Polstermöbel oder Stofftiere ist sehr unwahrscheinlich.

Kann man einem Kopflausbefall vorbeugen?


Einen generellen Schutz gegen Kopfläuse gibt es nicht, dazu müsste man jeglichen engen Körperkontakt vermeiden - gerade bei Kindern, die gemeinsam spielen, kuscheln und die Köpfe zusammenstecken ein Ding der Unmöglichkeit und wohl auch nicht wünschenswert.
 

Apotheke Regenwald
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