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Das sollten Sie über Abführmittel wissen



So mancher greift bei Verstopfung gerne auf Abführmittel zurück. Ganz ohne sind diese Medikamente aber nicht. Deshalb hier die wichtigsten Tipps dazu

Kaum ist man im Urlaub, geht es los – der Darm streikt. Der Grund: Unser Verdauungsorgan ist aus seinem üblichen Trott geraten, muss sich an die neuen Begebenheiten erst anpassen. Wie lange dies dauert, ist unterschiedlich. Verstopfung lässt sich nicht so einfach definieren.
Harter, klumpiger Stuhl, starkes Pressen und das Gefühl, den Darm nicht vollständig entleert zu haben, sprechen dafür. Bestehen Probleme bei der Stuhlentleerung mindestens drei Monate lang, kann sogar eine chronische Verstopfung vorliegen. Eine so lange andauernde Verstopfung sollte man auf jeden Fall vom Arzt abklären lassen.
 
Doch viele stören sich schon vorher an der Trägheit ihres Darms. Kommt das Verdauungsorgan mehrere Tage nicht auf Trab, wird es schon unangenehm. Gerade auf Reisen hilft es aber oft schon, ausreichend Wasser zu trinken und sich bewegen. Daneben gilt: Genügend Obst und Gemüse essen.

Viele greifen auch gerne mal zu einem Abführmittel. Doch bevor Sie ein solches Medikament einnehmen, sollten Sie sich immer darüber schlau machen – am besten beim Arzt oder in der Apotheke. Zum Arzt sollten Sie auch unbedingt gehen, wenn neben der Verstopfung weitere Beschwerden auftreten oder der Stuhlgang über einen längeren Zeitraum ganz ausbleibt.
 

Wie wirken Abführmittel?

Sie bringen die Verdauung auf unterschiedlichen Wegen in Gang. Sehr schnell wirken die Mittel, wenn Sie sie per Zäpfchen oder Einlauf (Klistier, Klysma) einführen. Nehmen Sie die Arznei dagegen als Tablette oder Lösung ein, müssen Sie sich eine Weile gedulden.

Substanzen wie Paraffin oder Glyzerin gelangen meist als Zäpfchen oder Klistier in den letzten Abschnitt des Verdauungstrakts. Dort bilden sie einen gleitfähigen Film auf der Darmwand und bewirken, dass sich der Darminhalt entleert. Arzneistoffe wie Bittersalz (Magnesiumsulfat) und Glaubersalz (Natriumsulfat) wirken anders: Sie halten Elektrolyte und Wasser im Darminneren zurück und regen somit den Stuhlgang an. Ähnliche Effekte haben Lactulose und Macrogol, wobei sie nur Wasser binden und den Stuhl dadurch aufweichen. 

Direkt an der Darmwand greift eine Gruppe von pflanzlichen Abführmitteln an, zu denen zum Beispiel Aloe und Sennesblättergehören. Die darin enthaltenen Substanzen verhindern, dass Wasser und Elektrolyte von der Darmschleimhaut aufgenommen werden und fördern zugleich deren Einstrom ins Darminnere. In Folge sammelt sich vermehrt salzhaltiges Wasser im Verdauungstrakt, welches die Darmentleerung beschleunigt. Die chemischen Wirkstoffe Bisacodyl und Natriumpicosulfat entfalten ihre Effekte auf demselben Weg.

Anders verhalten sich so genannte Quellmittel. Wie der Name schon sagt, quellen sie im Darm auf, indem sie Wasser binden. Die Arzneistoffe vergrößern auf diese Weise den Darminhalt. Zugleich weichen sie den Stuhl quasi ein und machen ihn gleitfähiger. Allerdings kann es zwei bis drei Tage dauern, bis ein Wirkeffekt eintritt.
Inhaltsstoffe aus Leinsamenoder indischen Flohsamen wirken so mild abführend.

Wichtig: Unbedingt genügend trinken!
Befindet sich zuwenig Flüssigkeit im Verdauungstrakt, können diese Quellmittel im schlimmsten Fall zu einem Darmverschluss beitragen. Wer herz- oder nierenkrank ist – und daher nur bestimmte Flüssigkeitsmengen zu sich nehmen darf –, sollte diesen Punkt bei der Auswahl eines Abführmittels ansprechen und sich vom Arzt oder Apotheker beraten lassen.


Welche Nebenwirkungen sind möglich?

Abführmittel sind meist gut verträglich. Trotzdem können sie Nebenwirkungen hervorrufen. Ausführliche Informationen dazu finden Sie in der Packungsbeilage. Unter Umständen können Sie beispielsweise Blähungen bekommen oder leichte Bauchkrämpfe verspüren, wenn die Wirkung des Medikament einsetzt.

Wichtig: Sie sollten Abführmittel nur für kurze Zeit anwenden, es sei denn Ihr Arzt verordnet sie ausdrücklich längerfristig. Denn erstens sollte bei länger anhaltenden Verstopfungen immer die Ursache geklärt werden und zweitens kann der Darm wieder träge werden, wenn Sie Abführmittel zu lange oder zu oft benutzen. Zudem bringen Wirkstoffe, die Salz im Verdauungstrakt zurückhalten, den Elektrolythaushalt des Körpers durcheinander. Bei dauerhaftem Gebrauch fehlen dem Organismus dann Mineralstoffe wie Natrium und Kalium, was zu ernsthaften Folgen – etwa Herzrhythmusstörungen – führen kann.
 
Berücksichtigen Sie auch, dass eventuell Wechselwirkungen mit anderen von Ihnen eingenommenen Arzneimitteln möglich sind. Informationen dazu liefert Ihnen Ihr Arzt oder Apotheker.


Tipps zur Anwendung

Halten Sie sich an die Hinweise der Packungsbeilage. Meist reicht es aus, wenn Sie das Präparat nur einmal einnehmen. Benutzen Sie ein Zäpfchen oder einen Einlauf, bleiben Sie besser in Toilettennähe. Denn die Mittel wirken sehr schnell. Bevorzugen Sie eine Tablette oder Lösung, dann am besten abends vor dem Schlafengehen einnehmen. Da die Mittel zwischen sechs und zehn Stunden benötigen, bis sie wirken, macht sich der Effekt am Morgen bemerkbar. Nehmen Sie Lein- oder Flohsamen ein, trinken Sie unbedingt genügend! 

Hinweis: Einfache Tricks beugen oft einer Verstopfung vor: Ballaststoffreich ernähren, genügend Bewegung in den Alltag einbauen und ausreichend Wasser trinken!
 

Apotheke Regenwald
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