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Allergie


Allergien sind Krankheiten, die durch Abwehrreaktionen des Körpers (Immunreaktionen) entstehen. Um den Körper zu schützen, reagiert das Abwehrsystem auf fremde Stoffe. Dies ergibt Sinn, denkt man dabei an die verschiedensten Krankheitserreger, wie etwa Viren und Bakterien, die es als fremd zu erkennen und abzuwehren gilt. Problematisch wird es hingegen, wenn Abwehrreaktionen gegen an sich ungefährliche Stoffe, wie Pollen oder Tierprodukte, eingeleitet werden. 

Unter einer Allergie (Überempfindlichkeit) versteht man eine überschießende Reaktion des Immunsystems nach wiederholtem Kontakt mit Stoffen, die von ihm als fremd erkannt werden, sogenannten Allergenen. Die Neigung zu einer solchen Reaktion ist vermutlich angeboren. Etwa 15 Prozent der Erwachsenen und bis zu 25 Prozent der Kinder leiden unter einer Form der Allergie. Die Neigung, eine Überempfindlichkeit zu entwickeln, liegt bei Personen, bei denen beide Elternteile Allergiker sind, zwischen 40 und 60 Prozent. Ist nur ein Elternteil betroffen, zeigt sich in rund 20 bis 40 Prozent der Fälle auch beim Kind eine Allergie.
 
 

Was sind Allergene?


Bei Allergenen handelt es sich in erster Linie um natürlich vorkommende Eiweißkörper (Proteine). Sie rufen bei Allergikern die Bildung von Abwehrstoffen (Antikörpern) hervor, obwohl sie für den Organismus an und für sich nicht schädlich wären.

Zu diesen Stoffen zählen:

Allergene, die über die Atmung aufgenommen werden (Inhalations-Allergene), wie z.B. Gräserpollen, Pilzsporen, Wohnungsstaub, Tierhaare
Allergene, die mit der Haut in Berührung kommen (Kontakt-Allergene), wie z.B. Nickel, Duftstoffe, Konservierungsmittel
Allergene, die über den Mund in den Körper gelangen (Nahrungsmittel- oder Arzneimittel-Allergene), wie z.B. Milch, Eier, Krebse, Schmerzmittel, Antibiotika
Allergene, die durch Insektenstiche in den Körper gelangen, wie z.B. Bienengift, Wespengift


Wie entwickelt und zeigt sich eine Allergie?


Nur besonders empfindliche Menschen mit einer genetischen Veranlagung reagieren auch auf Stoffe, die andere reaktionslos vertragen und welche eigentlich keine Bedrohung für unseren Körper darstellen. Diese Menschen entwickeln eine Allergie.

Ist man Allergiker, erkennt das Abwehrsystem bestimmte Stoffe als fremd und gefährlich - es setzt daher einen Abwehrprozess in Gang:Es werden spezielle Abwehrstoffe (sog. Antikörper) gebildet. Diese Antikörper reagieren in weiterer Folge mit bestimmten Strukturen in der Haut sowie in den Schleimhäuten und veranlassen diese, verschiedene Gewebshormone freizusetzen. Unter diesen Hormonen ist das Histamin in Hinblick auf die allergischen Symptome am wichtigsten: Es zeichnet für viele allergische Reaktionen des Körpers verantwortlich, so etwa für Juckreiz, Verengung der Luftwege oder Erhöhung der Durchlässigkeit von Blutgefäßen.

Besonders an den Schleimhäuten von Augen, Nase, Bronchien und Darm sowie an der Haut kommt es zu unangenehmen Auswirkungen. Dazu zählen tränende Augen, laufende Nase, Atemnot sowie Ausschlag, Rötung und Jucken der Haut oder Durchfälle. Beim ersten Kontakt mit dem Allergen wird das Immunsystem aktiviert. Kommt es erneut zu einem Kontakt mit dem Allergen, wiederholt das Immunsystem seine durchgeführten Maßnahmen. Das bedeutet:Wenn das Immunsystem einmal allergisch reagiert hat, behält es die Erinnerung daran. Somit kommt es bei erneutem Kontakt mit dem betreffenden Stoff sehr schnell (innerhalb von Minuten bis zu einer Stunde) zur allergischen Reaktion.

Mit dem Wort Kreuzallergie bezeichnet man das Phänomen, das bestimmte Allergene in verschieden Stoffen vorkommen und somit die gleiche Reaktion auslösen können.
So sind etwa Patienten, die gegen Baumpollen (Birke, Hasel) allergisch sind, auch gegen Äpfel und Haselnüsse allergisch, weil Letztere denselben Allergieauslöser enthalten.


Welche häufigen Ausprägungen der Allergie gibt es?


Allergische Rhinitis


Der sogenannte Heuschnupfen ist eine häufige allergische Reaktion, die auf einer Überempfindlichkeit gegenüber bestimmten Pollen beruht. Pollen gelangen während der Blütezeiten von Gräsern, Bäumen und Kräutern in großer Menge in die Luft. Sie bewirken an den Schleimhäuten der Atemwege, der Nase und den Augen eine überschießende Reaktion. Eine Hausstaubmilbenallergie kann zu einer ganzjährigen allergischen Rhinitis führen.


Allergisches Asthma


Diese Form des Asthma bronchiale tritt in Abhängigkeit von bestimmten Auslösern auf. Im Zuge der allergischen Reaktion verengen sich die Bronchien und ihre Schleimhaut schwillt an. Auslöser sind unter anderem Tierhaare, Baum- und Gräserpollen, Schimmelpilze oder der Kot von Hausstaubmilben. Allergisches Asthma ist im Kindesalter häufiger als im Erwachsenenalter.


Haustierallergie


Bei der Haustierallergie handelt es sich um eine Überempfindlichkeit gegenüber Eiweißkörpern, die von Hautschuppen, Haaren, Speichel oder dem Urin von Haustieren stammen. Die allergische Reaktion findet vor allem an den Schleimhäuten von Augen, Nase und Bronchien sowie auf der Haut statt.


Hausstaubmilbenallergie


Verursacher dieser Allergieform sind die winzigen Kotballen der Hausstaubmilbe. Die meisten dieser Milben leben in textilen Polstermöbeln. Die Allergene vermischen sich mit dem  Hausstaub, treffen auf die Schleimhäute der Augen und Atemwege oder kommen mit der Haut in Kontakt. 


Nesselsucht (Urtikaria)


Unter einem Nesselausschlag oder einer Nesselsucht verstehen Ärztinnen und Ärzte einen plötzlich auftretenden Ausschlag auf der Haut, der meist stark juckt oder brennt und insgesamt so aussieht und sich so anfühlt, als hätte man Kontakt mit einer Brennnessel gehabt. Der Nesselausschlag kann durch eine Vielzahl von Reizen ausgelöst werden. Manche dieser Reize basieren auf einer Allergie, andere sind eher durch Entzündungen oder physikalische Effekte (Kälte, Wärme, Druck) hervorgerufen. Meistens klindgen die Symptom nach ca. 24 Stunden von alleine wieder ab.


Atopische Dermatitis / Neurodermitis:


Bei der atopischen Dermatitis handelt es sich um eine Ekzemerkrankung der Haut. Sie beruht auf einer anlagebedingt verstärkten Reaktion der Haut auf äußere und innere Reize und zeigt sich in Form einer Entzündung. Häufig leiden die Patientinnen und Patienten gleichzeitig unter allergischem Asthma und/oder Heuschnupfen. Viele Patienten - insbesondere Kinder - sind zusätzlich von Nahrungsmittelallergien betroffen, die den Hautzustand beeinflussen.


Nahrungsmittelallergie


Im Fall der Nahrungsmittelallergie reagiert das Abwehrsystem auf bestimmte Nahrungsbestandteile.Diese Form der Allergie kommt eher selten, jedoch vermehrt bei Kindern vor. Im Erwachsenenalter bildet sich die Allergie nicht selten wieder zurück. Prinzipiell können alle Lebensmittel eine allergische Reaktion hervorrufen. Bei Kindern treten am häufigsten Allergien gegen Milch, Ei, Nüsse und Erdnüsse auf. Von diesen Allergien zu unterscheiden sind die häufigeren, aber mit geringeren Beschwerden verbundenen Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten oder Intoleranzen (z.B.: Lactose- oder Histaminintoleranz).


Unabhängig vom Allergen unterscheiden Allergologen vier verschiedene Formen: Vergleichsweise häufig sind die Soforttyp- und die Spättyp-Allergie. Weitaus seltener kommen die Zelltoxische und die Immunkomplex-Reaktion vor.

Beispiele für Soforttyp-Allergien sind Allergien auf Pollen, Nahrungsmittel, Insektengift, Schimmelpilze, Tierhaare und Hausstaubmilben. Beim Spättyp setzt die Reaktion nach 24 bis 72 Stunden ein. Auslöser sind meist Metalle oder Chemikalien (z.B. Inhaltsstoffe von Gummi, Konservierungsmittel, Haarfärbemittel), die nach längerem Hautkontakt Ausschläge hervorrufen.

Informationen zu aktuellen Pollenwerten erhalten sie unter http://www.pollenwarndienst.at

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