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Brennnessel


Die Brennnessel ist eine alte Heilpflanze, die etwa bei rheumatischen Beschwerden, Harnwegsentzündungen und der gutartigen Prostatavergrößerung helfen kann. Arzneilich verwendet werden dabei sowohl die Große Brennnessel (Urtica dioica) als auch die Kleine Brennnessel (Urtica urens).

Sicherlich kennen Sie die brennenden Schmerzen, die sofort nach Berührung mit der Brennnessel (Familie: Brennnesselgewächse, Urticaceae) eintreten. Schuld sind die auf der ganzen Pflanze verteilten Brennhaare sowohl der Großen als auch der Kleinen Brennnessel, welche die juckenden Quaddeln auf der Haut auslösen. Die Brennhaare wirken dabei wie eine Miniaturspritze, die Histamin und Acetylcholin in die Haut injiziert, was den allergischen Reiz auslöst.

Bei der einjährigen, bis zu 1,5 Meter hohen Urtica dioica sind die Blätter graugrün und spitz-eiförmig, bei der mehrjährigen, nur etwa 50 Zentimeter großen Urtica urens hingegen frischgrün und eher rund geformt. Die große Art trägt schlanke Blütenstände mit kugeligen Köpfchen, die länger als ihre Blattstiele sind; die Blütenstände der kleinen Art sind dagegen kürzer als die Blattstiele.
Die Brennnessel ist ein Kosmopolit, kommt also überall auf der Welt vor. Sie wächst an Weg- und Straßenrändern, in Hecken, auf Mauern, Äckern und Weideplätzen, Schutt- und Müllhalden sowie Hofplätzen.

Schon vor etwa 30.000 Jahren verwendeten die Menschen die Brennnessel als Textilpflanze, die dann aber vor ein paar Tausend Jahren von der Baumwolle abgelöst wurde. Heute bekommt die Pflanze ihre Wertschätzung im medizinischen Gebrauch, wobei sowohl die Große als auch die Kleine Brennnessel in gleichem Maße zur Herstellung der medizinischen Präparate verwendet werden.

Welche Heilkraft steckt in der Brennnessel?
Eine leicht harntreibende, schmerzstillende und entzündungshemmende Wirkung ist sowohl für die Blätter als auch für die Wurzel bekannt. In den Blättern der Brennnesseln stecken Phenolcarbonsäuren (Chlorogensäure, Kaffeesäure, Kaffeoylsäure), Mineralstoffe, Amine (unter anderem Histamin) und Gerbstoffe. Polysaccharide, ein Lektin, Cumarine, Sterole und andere Inhaltsstoffe sind dagegen in den Wurzeln vorhanden.

Wie wird die Brennnessel angewendet?
Das getrocknete Kraut (Urtica herba), die getrockneten Blätter (Urtica folium) sowie die Wurzeln (Urtica radix) werden zur Behandlung von Beschwerden angewendet.

Anwendungsgebiete für Brennnessel-Blätter/-Kraut
Aufgrund langjähriger Erfahrung können die Blätter und das Kraut innerlich (Brennnessel-Kapseln, - Dragees oder -Teesorten) bei rheumatischen Beschwerden, Harnwegsbeschwerden (Durchspülung der Harnwege und Erhöhung der Urinmenge) und Nierengrieß verwendet werden.
Zur Behandlung rheumatischer Beschwerden sowie Hautausschlag (seborrhoisches Ekzem) entfalten äußerlich aufgetragene Brennnessel-Tinkturen, -Salben oder -Emulsionen ihre Wirkung.

Anwendungsgebiete für Brennnessel-Wurzeln
Ebenfalls langjährige und positive Erfahrungen gibt es mit Brennnessel-Wurzel-Präparaten. So behandelt man mit ihnen Entzündungen der Harnwege und die benigne Prostatahyperplasie (gutartige Vergrößerung der Prostata). Dabei fördern die Wirkstoffe der Wurzel die Harnmenge sowie den Harnfluss und verringern die Restharnmenge in der Blase.

Bei Männern mit geringen bis moderaten Beschwerden beim Wasserlassen – bedingt durch die benigne Prostatahyperplasie – können Brennnessel-Präparate als Mittel der ersten Wahl verwendet werden
Um sicher zu gehen, dass es sich wirklich um leichte bis moderate Symptome handelt und keine gefährliche Verstopfung der Harnwege vorliegt, sollten Sie die Beschwerden jedoch stets von Ihrem Arzt untersuchen lassen.

Welche Nebenwirkungen kann die Brennnessel auslösen?
Bei der Einnahme oder dem Auftragen von Brennnessel-Präparaten können Magen-Darm-Beschwerden oder Hautreaktionen auftreten.

Was Sie bei der Anwendung der Brennnessel beachten sollten
Nicht anwenden sollten Sie Brennnessel-Präparate, wenn Sie Wasseransammlungen (Ödeme) infolge eingeschränkter Herz- und Nierentätigkeit haben oder an akuter Arthritis (Gelenkentzündung) leiden. Von einer Kombination mit harntreibenden Arzneimitteln (Diuretika) wird ebenfalls abgeraten.
Schwangere, Stillende sowie Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren sollten auf die Behandlung mit Brennnessel-Präparaten verzichten, da noch keine Untersuchungen zur Unbedenklichkeit vorliegen.
 

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