Die Hängebirke (Betula pendula, Familie der Betulaceae) ist ein bis zu 30 m hoher Baum mit schneeweißer Rinde, die sich entweder abschält oder in eine schwarze harte Borke verwandelt. Die Blätter sind auf der Oberseite dunkelgrün, auf der Unterseite heller und haben einen gesägten Rand. Die Pflanzen bilden männliche und weibliche Kätzchen als Blüten. Die Art ist heimisch in Europa vom nördlichen Mittelmeer bis Russland sowie im gemäßigten Teil Asiens. Die Hängebirke ist größer als ihre Verwandte, die Moorbirke und sie bevorzugt trockene Standorte. Beide Birkenarten werden zu Heilzwecken genutzt.
Verwendete Teile und Inhaltstoffe
Arzneiliche Anwendung finden die getrockneten Laubblätter und ihre Zubereitungen - vor allem wässrig-alkoholische Trockenextrakte. Als wichtigste, pharmakologisch wirksame Inhaltstoffe enthalten Birkenblätter Flavonoide, Triterpene, Saponine, Bitterstoffe, Gerbstoffe und ätherisches Öl.
Verwendung in der Volksmedizin
Innerlich zur "Blutreinigung" bei Frühjahrskuren, gegen Gicht und Rheuma. Äußerlich bei Haarausfall und Schuppenbildung.
In Norditalien gibt es den Brauch, bei Rheuma oder Arthritis in mit Birkenblättern gefüllten Säcken zu schlafen oder ein Bad aus Birkenblättern zu nehmen. In Finnland schlagen sich Saunabesucher mit dünnen Birkenreisern auf den Rücken. Man nennet das "Quästen". Dadurch soll die Durchblutung der Haut gefördert und der Hautstoffwechsel angeregt werden.
Anwendungsgebiet
Die Birke und ihre Zubreitungen werden heute vor allem bei Harnwegsinfekten verwendet.
Darreichungsformen und Dosierung
Verwendet werden Fertigpräparate aus wässrig-alkoholischem Trockenextrakt in Form von Brausetabletten, Frischpflanzenpresssaft oder Teezubereitungen.
Für die Teezubereitung nehmen Sie 2 - 3 TL getrocknete Blätter und übergießne sie mit 150ml kochendem Wasser. Lassen Sie den Tee für 10 Minuten zugedeckt ziehen. Täglich sollten 3 - 4 Tassen getrunken werden
Achten Sie bei einer Durchspülungstherapie zusätzlich auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr von mindestens 2l täglich.
Anwendungsbeschränkungen
Zubereitungen aus Birkenblättern sollten vorsichtshalber nicht während der Schwangerschaft oder Stillzeit angewendet werden, weil dazu bislang keine ausreichenden wissenschaftlichen Erkenntnisse vorliegen.
Wenn Sie Ödeme infolge einer eingeschränkten Herz- oder Nierentätigkeit haben, dürfen Sie keine Durchspülungstherapie durchführen