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Hamamelis


Hamamelis virginiana (Zaubernuss) wurde bereits von den Ureinwohnern Nordamerikas bei Wunden, Entzündungen, Fieber und Durchfall eingesetzt. Heute sind die entzündungshemmenden und blutungsstillenden Extrakte von Hamamelis in einer Vielzahl von arzneilichen Salben, Cremes oder Wassern beispielsweise gegen Zahnfleisch- und Rachenentzündungen, Hämorrhoiden oder Blutungsprobleme enthalten.

Hamamelis virginiana gehört zur Familie der Zaubernussgewächse (Hamamelidaceae). Heimisch ist der etwa drei Meter hohe Strauch, der je nach Standort auch bis zu zehn Meter Höhe erreichen kann, in Ostasien und den nördlichen Regionen des amerikanischen Kontinents. In Europa ist der Strauch mittlerweile als Zierpflanze in Gärten und Parks zu finden, da die späte Blütezeit einen attraktiven Blickfang im Herbst darstellt. Aus den Achseln der abfallenden Blätter erscheinen hell- bis goldgelbe Blütenblätter, die dann in Büscheln am unbelaubten Strauch stehen. Die bis zwei Zentimeter langen Blütenblätter erinnern an ein zerknittertes Seidenpapier. Die haselnussartigen Früchte springen meist gleichzeitig zur nächsten Blütezeit auf.  Daher stammt auch der Name Hamamelis, der sich aus den griechischen Wörtern "hama" (zur gleichen Zeit) und "melon" (Apfel oder Frucht) zusammensetzt.
Den deutschen Namen "Zaubernuss" verdankt Hamamelis virginiania wahrscheinlich englischen Siedlern der "Neuen Welt": Ihre versetzt an den Zweigen angeordneten (wechselständigen) Blätter erinnern an die Haselnuss, die in England mit Zauberei und Hexerei in Verbindung gebracht wurde. Auch heute noch heißt die Pflanze im angloamerikanischen Sprachraum "witch hazel" (Hexenhasel).

Schon nordamerikanische Indianer erkannten die heilsame Wirkung der Zaubernuss. Im 18. Jahrhundert fand die Pflanze schließlich den Weg nach Europa.

Welche Heilkraft steckt in Hamamelis?
Wichtige Inhaltsstoffe von Hamamelis sind Gerbstoffe. Diese wirken entzündungshemmend, blutungsstillend, adstringierend (zusammenziehend) und reizmildernd auf Schleimhäute und Wunden. Bis zu acht Prozent Gerbstoffe stecken in den Hamamelis-Blättern (Proanthocyanidine, Ellagittannine) und bis zu 12 Prozent in der Hamamelis-Rinde (Mischung aus Hamamelitanninen und Catechinen).
Weiterhin sind flüchtige Bestandteile (Alkane, aliphatische Alkohole, Aldehyde u.a.) enthalten, die ebenfalls entzündungshemmend wirken. Die Wirkstoffe der Hamamelis werden daher zur Behandlung von Wunden, Entzündungen, Hämorrhoiden und Durchfall eingesetzt.

Wie wird Hamamelis angewendet?
Die Wirkstoffe der Hamamelis können äußerlich und innerlich angewendet werden. Die heilsamen Inhaltsstoffe werden aus der Rinde oder den Blättern gewonnen und in Form von Aufgüssen, Tees oder als Trockenextrakt in Zäpfchen oder in Form von Salben und Cremes angewendet.  

Anwendungsgebiete für die Hamamelis-Rinde
Die Extrakte der Pflanze werden arzneilich in Hamamelis-Salben oder Cremes bei Beschwerden wie leichten Blutungen bei Hämorrhoiden (Grad I und II), Entzündungen der Schleimhäute im Bereich des Darmausgangs und Durchfall eingesetzt. Auch bei leichtem Juckreiz, Verletzungen oder Entzündungen der Haut und Schleimhäute sowie Krampfaderbeschwerden werden die Heilkräfte der Rinde genutzt.

Anwendungsgebiete für Hamamelis-Blätter
Gegen Juckreiz, Nässen und Brennen bei Hämorrhoiden (Grad I und II) sowie bei Schleimhautentzündungen im Analbereich entfalten die Inhaltsstoffe entweder in Salben und Cremes oder als Zäpfchen ihre positive Wirkung. Bei leichten Hautverletzungen, lokalen Entzündungen der Haut (auch bei Neurodermitis) und Schleimhäute sowie bei Krampfaderbeschwerden ist die Wirksamkeit ebenfalls beschrieben.

Anwendungsgebiete für Hamamelis-Wasser
Hamamelis-Wasser (Destillat) ist bei leichten Hautverletzungen oder -reizungen (Sonnenbrand, Insektenstichen), lokalen Entzündungen der Haut und Schleimhäute und zur Behandlung von Hämorrhoiden im Anfangsstadien (Grad I und II) wirksam.

Welche Nebenwirkungen kann Hamamelis auslösen?
Allergische Reaktionen auf Hamamelis sind möglich. Auf die Anwendung von Hamamelis-Präparaten sollte dann sofort verzichtet werden.
Bei empfindlichen Personen können nach innerlicher Anwendung von Hamamelis gelegentlich Magenreizungen, in seltenen Fällen Leberschäden auftreten.

Für die innerliche und äußerliche Anwendung von Hamamelis-Blättern und -Rinde liegen für manche Personengruppen noch keine Unbedenklichkeitsstudien vor. Die Anwendung von Hamamelis-Produkten wird daher nicht empfohlen für:
Kinder unter 12 Jahren (Anwendung bei Hautentzündungen, trockener Haut, Entzündungen der Mundschleimhaut)
Jugendliche unter 18 Jahren (Anwendung bei Hämorrhoiden)
Außerdem wird die Anwendung von Hamamelis-Wasser (Destillat) bei Kindern erst ab sechs Jahren empfohlen.
 

Apotheke Regenwald
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